Süd-Afrika

Es ist Dezember 2020 und in diesem Jahr ist nun viel passiert – das Reisen war stark eingeschränkt – entweder wurde man oder man hat sich selber zurückgenommen.

Somit blicke ich zurück auf die Zeit als alles noch so einfach war – man ist in den Flieger gestiegen und 12 Stunden später – meistens arbeitend- da ging die Zeit noch schneller um -war man am südlichsten Ende von Afrika. – Zeit in Erinnerungen und alten Bildern zu stöbern. Auch wenn die Qualität der Bilder von damals nicht so gut ist – die Landschaft hat sich nicht viel verändert.

Aber wie immer fange ich gerne mit ein bisschen Geschichte des Landes an.

Als erste Europäer erreichten die Portugiesen Südafrika. Sie suchten seit Anfang des 15. Jahrhunderts einen Seeweg nach Indien um Afrika herum, um den arabischen, türkischen und venezianischen Zwischenhandel auf der Gewürzroute auszuschalten. Erstmals gelang es Bartolomeu Diaz 1488, bis zur Südwestspitze Afrikas vorzudringen, die er Kap der Stürme taufte. König Joao II. von Portugal änderte den Namen in Kap der Guten Hoffnung, da der Weg nach Indien nun offen war. Am 4. November 1498 erreichte die kleine Flotte von Vasco da Gama die Sankt-Helena-Bucht an der Westküste Südafrikas, wo die Schiffe überholt und mit Einheimischen Handelskontakte geknüpft wurden. Weiter fuhr man in großem Bogen um die Südspitze Afrikas und landete am 25. November in der Mosselbaai (Angra de São Braz). Hier, am Start der letzten Etappe des Seewegs nach Indien angelangt, wurde ein Padrão aufgestellt. Zu Weihnachten erreichte Vasco da Gama einen Küstenstrich Südafrikas, den er Natal (Weihnachten) nannte. Viele nachfolgende Seefahrer machten Station am Kap, doch trotz der strategischen Bedeutung des Kaps gründeten die Portugiesen dort nie eine ständige Niederlassung.

Im Jahre 1652 ging der Niederländer Jan van Riebeek in der Tafelbucht an Land und gründete dort eine Versorgungsstation für die Handelsschiffe der Niederländischen Ostindien Kompanie auf der Route nach Indien. In Kapstadt befindet sich eine ruhige Bucht für einen natürlichen Hafen. ursprünglich siedelten hier die San und Khoikhoi – wurden aber umgehend vertrieben – und die Holländer bauten sich ein Fort zum eigenen Schutz mit dem Namen Fort de Goode Hope. Während der 150 jährigen niederländische Herrschaft wuchs die Siedlung zu einem wichtigen Handelshafen heran. Auch deswegen sieht man im ganzen Land noch die holländische geprägten Häuser – besonders in den ländlichen Gebieten und auch in den Weinregionen.

Mit dem Sieg der Briten wurde die Kolonie am 13. August 1814 zur Britischen Kronkolonie erklärt – die Auswirkungen des Linksverkehrs wirken sich noch aus.

Von nun an wird es kompliziert – wer alles in Südafrika unterwegs war und wer mit wem gekämpft hat.

Nur die neueste Geschichte mit Nelson Mandela, geb. 1918, hat eine grosse Wende für das Land gebracht. Als junger Jurastudent engagierte sich Mandela in der politischen Opposition gegen das weiße Minderheitsregime mit dem Ziel, für die schwarze Mehrheit des Landes gleiche politische, soziale und wirtschaftliche Rechte zu erkämpfen. 1944 trat er dem ANC, African National Congress, engagierte sich weiterhin stark politisch für die rechte der Schwarzen in Südafrika die unter der Apartheid, die Politik der konsequenten Rassentrennung gemeint, die bereits 1910 durch erste Gesetzgebungsmaßnahmen in der damals neu gegründeten Südafrikanischen Union begann. Ab 1948 wurde das gesamte öffentliche Leben von einer strikten Rassentrennung gekennzeichnet, deren Einhaltung mit massiver Polizeigewalt durchgesetzt wurde. Ziel war es, die Rechte und Privilegien der weißen Minderheit zu schützen und zugleich billige schwarze Arbeitskräfte verfügbar zu haben. Jede Opposition gegen die Apartheidpolitik galt als kriminelles Delikt und der südafrikanische Staat griff hart gegen jeglichen Widerstand durch.

Dezember 1961 wurde Mandela Anführer des bewaffneten Flügels des ANC – 1962 wurde verhaftet und auf die Gefängnis-Insel Robben Island verbannt.

Mandela wurde am 11. Februar 1990 aus der Haft entlassen. Staatspräsident Frederik de Klerk hatte den Befehl gegeben und wenige Tage zuvor das Verbot des ANC aufgehoben. Am 27. April 1994 gewann der ANC die ersten demokratischen Wahlen Südafrikas mit absoluter Mehrheit. Am 9. Mai wurde Nelson Mandela vom neuen Parlament zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. Nelson Mandela erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Friedensnobelpreis

Mandela plante nie eine zweite Amtszeit; er hielt am 29. März 1999 seine Abschiedsrede und schied danach aus der aktiven Politik aus

Kapstadt

Kapstadt – pulsierende Hafenstadt an der Südwestküste – dominiert von dem beindruckenden Tafelberg. Den Gipfel kann man zu Fuss oder auch mit eiern Seilbahn erreichen und hat von hier einen Panoramablick auf die Stadt – den geschäftigen Hafen und die zahlreichen Strände – und Robben Island – die Gefängnisinsel in dem Nelson Mandela inhaftiert war

an klaren Tagen bietet sich das beste Bild des Tafelberges und man erkennt wirklich warum es den Namen Tafel hat. Feuchte Luftmassen, die vom offenen Meer her den Tafelberg als erstes Hindernis überströmen, bilden sehr häufig das so genannte Tischtuch.

Kapstadt hat viel zu bieten – ein Schmelztiegel von vieler Kulturen. Seit 2004 bildet sie den ausschliesslichen Sitz des südafrikanischen Parlaments. Den Namen erhielt die Stadt nach dem Kap der guten Hoffnung das 45 Kilometer südlich liegt und ein Hauptgefahr auf dem Seeweg entlang der afrikanischen Küste in Richtung Indien darstellte.

Attraktion ist natürlich die Waterfront mit ihren vielen Shops Restaurants und Hotels

Das „Castle of Good Hope“ ist das älteste bestehende Gebäude in Südafrika und wurde von etwa 300 Matrosen in nur einem Jahr erbaut. Der Standort bot sicherlich keinen sehr guten Schutz, doch es fanden keine Angriffe auf das Castle statt, so dass dessen Wehrhaftigkeit nie wirklich getestet wurde. Jeder der hier verarbeiteten Steinblöcke stammt aus Holland. Die fünfeckige heutige Befestigung war einst aus Erde und Holz von Commander Jan van Riebeeck im Jahre 1652 gebaut worden. Gedacht war sie als Versorgungsstation am Kap der Guten Hoffnung für die Holländisch – Ostindische Handelskompanie. Am 26 April 1679 wurden die fünf Festungsecken nach den Titeln von Willem, Prince of Orange benannt. Der westlichste Anbau Leerdam – gefolgt im Uhrzeigsinn von Buuren, Catzenellen- bogen, Nassau und Oranje. 1936 wurde das Schloß zum Nationaldenkmal erklärt. Das Castle ist immer noch Hauptsitz des Western Cape Military Command (milit. Oberkommando der Provinz), ist aber für Besucher geöffnet. In den Seitenflügeln des Castle befinden sich einige kleine Museen 

Der Tafelberg

Ein Muss ist auf den Tafelberg zu fahren oder wer sportlich ist kann auch rauflaufen – es gibt einen kleinen Seitenweg – man kann sich bis zur Hälfte mit einem Taxi fahren lassen und dann ein bisschen steil hochlaufen – aber dran denken Wasser mit zunehmen und frühzeitig gehen – die Sonne brennt schon früh in die Granitfelsenwand. In jedem Fall ist der Ausblick herrlich und man hat besten Überblick über die Lage der Stadt und das Sorrounding.

Der Tafelberg ist der nördliche Teil einer Bergkette auf der circa 52 km langen und bis zu 16 km breiten Kap-Halbinsel, an deren Südende sich das Kap der Guten Hoffnung befindet.  Zum Massiv des Tafelberges gehören der Devil’s Peak mit 1002 m Höhe, der Lion’s Head mit 668 m Höhe, der Signal Hill mit 350 m Höhe sowie die Berge der Zwölf Apostel mit Höhen zwischen 780 und 800 m.

Die wunderschönen holländisch geprägten Häuser in den Weinregionen

Übrigens Wein spielt in Südafrika eien grosse Rolle

Der Weinbau in Südafrika begann 1652 mit der Ankunft von Jan van Riebeck. Er bemerkte das sich hier sehr gutes Klima für Weinanbau bestand und brachte auf seinen Fahrten Weinreben aus Europa mit. 1655 pflanzte er erste Weinreben, und am 2. Februar 1659 wurde in Südafrika der erste Wein gekeltert. 

679 wurde van Riebeeck durch Simon van der Stel ersetzt. Dieser war nicht nur Weinliebhaber, sondern hatte profunde Kenntnisse im Weinbau. Er legte auf seiner Farm das 750 Hektar große Weingut Constantia an und gründete die Siedlung Stellenbosch. Nach dem Tod von van der Stel im Jahr 1712 wurde sein Gut in drei Einheiten aufgeteilt: Groot Constantia, Klein Constantia und Bergvliet. Groot Constantia wurde in der Folgezeit im Jahr 1778 von der Familie Cloete erworben, die auf ihrem Gut ein Produkt von Weltruf erzeugten, den Constantia. Die dortigen Dessertweine wurden in Europas Aristokratie sehr geschätzt.

Da südafrikanischer Wein international an Bedeutung gewonnen hat, wuchsen meist die Exportzahlen. Die bekanntesten Exportsorten sind der Chenin Blanc, der Chardonnay und der Cabernet Sauvignon

Fortsetzung folgt……