Champagne

Im Herzen Frankreichs befindet sich die Champagne. Obwohl die Champagne nur 3% der französischen Weinbaufläche darstellt, ist sie weltweit einer der berühmtesten Weingegenden und es ist das nördlichste Weinanbaugebiet Frankreichs. Die Weingärten konzentrieren sich zum einen auf das Tal des Flusses Marne mit der Stadt Epernay- hier haben viele der wichtigsten Produzenten ihren Sitz. Im Norden liegt mit der Montagne de Reims, die sich über die Stadt erhebt, das zweite wichtige Zentrum des Champagner-Handels. Im Süden schliesst sich die Cote des Blancs an. Im Süden liegen die Weinanbaugebiete Bar-sur-Seine , Bar-sur-Aube im Department Aube, sowie die Anbaugebiete rundum Sezanne im Departement Marne. Der Unterboden in der Champagene besteht hauptsächlich aus Kreide welche die Tageswärme speichern und über Nacht an die Reben weitergeben.

Rebsorten

Für Champagner werden 3 Rebsorten verwendet: Chardonnay- welcher für die Eleganz und Finesse zuständig ist, Pinot Noir für die Struktur und das Rückrat- und Pinot Meunier sorgt für angenehme Fruchtigkeit

Geschichte

Bis ins Mittelalter waren es Mönche , welche die Rebstöcke pflegten um den heiligen Wein für die Messen herzustellen. Eine Reihe glücklicher Fügungen sorgte dafür, dass die Champagne in die Geschichte einging. Die Benediktiner Mönche Dom Perignon und Frere Jean Oudart haben die Methoden der Chamapgner-Herstellung entscheiden verfeinert, obwohl sie nur bestrebt waren durch Traubenverschnitte einen Wein mit einzigartiger Qualität herzustellen- die Bläschen irritieren sie damals und empfanden sie als Makel. Diese dürften jedoch Ergebnis eines natürlichen Prozesses gewesen sein.

Die in den Trauben enthaltenen Hefen blieb nicht genug Zeit den vorhandenen Zucker vollständig in Alkohol zu verwandeln. die kühlen Wintertemperaturen in der Champagne brachten den Fermentierungsvorgang für einige Wochen zum erliegen. Mit den wärmeren Temperaturen des Frühlings kommt die Gärung ein zweites mal in Gang und mit diesem Prozess entsteht Kohlendioxid und sorgt für das entscheidende Kribbeln. Dieser frische und moussierende Wein fand grossen Anklang in London und besonders am englischen Hof.

und wie wird er gemacht – der Champagner

Die Produktion von Champagner unterliegt sehr strengen Richtlinien. Zurecht wird daher der Champagner von vielen als das am besten kontrollierte Getränk bezeichnet. Nur drei Rebsorten sind als Ausgangsmaterial für den prickelnden Champagner erlaubt: die rote Pinot Noir-Traube, die eher würzige Pinot Meunier sowie die oft als elegant bezeichnete Chardonnay-Traube. Die Trauben müssen natürlich aus der Champagne stammen und profitieren von den für den Weinbau hervorragend geeigneten Kreideböden, die mit einer leichten Humusschicht bedeckt sind. Die Böden speichern tagsüber die absorbierte Sonnenwärme und geben sie in der kühlen Nacht langsam wieder ab. Gleichzeitig sorgt der Untergrund für eine gleichmäßige Verteilung des Regenwassers.

Aus 150kg Trauben dürfen maximal hundert Liter Most gewonnen werden. Zulässig ist nur die Flaschengärung. Ebenfalls nur in Flaschen darf der Champagner das Anbaugebiet verlassen. Die Lagerungszeit beträgt über ein Jahr, doch ein Jahrgangschampagner braucht mindestens drei Jahre zum Reifen.

Nach der Lese der Champagnertrauben, die üblicherweise Ende September beginnt, werden die Trauben mit großen Spezialpressen zügig gepresst – das jedoch mit grösster Vorsicht dass man nicht die Beerenhaut verletzt und z.B. der Pinot Noir Farbe abgeben könnte.

Sogleich trennt man den Most von der Maische – ansonsten könnte der Farbstoff der Schalen in den Most gelangen.

Es folgt die erste Gärung. Der gekelterte Most wird in Holzfässern, manchmal auch Stahltanks, rund drei Wochen gelagert. Entstanden ist nun vorerst ein „stiller“ Wein, bei dem noch die Hefe entfernt werden muss. Der nächste Schritt ist die Cuvèebereitung: Oft sind es an die fünfzig verschiedenen Weine, die für das Endprodukt Verwendung finden. Bedingung ist natürlich, dass alle Weine aus der Champagne stammen. Letztlich hängt die Qualität des späteren Champagners ganz entscheidend von einer gekonnten Cuvèebereitung ab. Wie diese im Detail vonstatten geht, bleibt natürlich fast immer das Geheimnis der Kellermeister. Es ist durchaus üblich, dass der Kellermeister den Champagner aus einigen Dutzend verschiedener Weine mischt. Diesen Verschnitt bezeichnet der Fachmann liebevoll auch als „Vermählung“. Zu unterscheiden ist ein horizontaler Verschnitt, bei dem Trauben aus verschiedensten Lagen aber eines Jahrgangs zusammengeführt werden, von dem vertikalen Verschnitt. Hierbei werden so genannte Reserveweine aus früheren Jahren zugefügt. Das komplizierte und geheimnisumwitterte Verschneiden der verschiedenen Weine dient dazu, jeder Marke ihre typische Note zu verleihen. Weiterhin garantiert dieses Verfahren einen hohen Wiedererkennungswert, das heißt eine bestimmte Marke eines Champagnerhauses schmeckt immer annähernd gleich.

Für die zweite Gärung wird nach der Cuvèebereitung wiederum dem Wein Hefe und Zucker hinzugefügt. Er wird dann in Flaschen abgefüllt und mit Kronkorken verkorkt. Während dieser zweiten, etwa dreiwöchigen Gärung wandelt die zugesetzte Hefe den Restzucker in Alkohol und Kohlensäure um. Das reichlich gebildete CO2 lässt den Gasdruck in der Flasche auf 5-6 Bar ansteigen.

Nun lagern die Flaschen mindestens 15 Monate, bei Spitzenprodukten aber auch gut und gerne einige Jahre. Zum Ende der zweiten Gärung hat sich am Flaschengrund die so genannte Maske, ein Satz aus Gärungsrückständen, angesammelt.

Jetzt folgt das Rütteln. Täglich wird jede Flasche leicht geschüttelt, gedreht und etwas schräger gestellt. Nach 6-12 Wochen etwa hat sich die Maske vollständig in den Flaschenhals verlagert. Teils aus langer Tradition, teils wohl auch um einen gewissen Mythos zu wahren, geschieht dieses Rütteln in recht antiquierten dreieckigen Holzgestellen, die jeweils sechzig trichterförmige Öffnungen aufweisen. Die Flaschen werden mit dem Hals voran in diese Gerätschaften gesteckt und dann sanft gerüttelt. Dabei werden sie langsam gedreht und Stück für Stück immer ein wenig weiter nach unten geneigt bis sie schließlich auf dem Kopf stehen. Das aufwendige Prozedere dient allein dazu, die festen Restpartikel vollständig am Flaschenhals zu sammeln, um sie dann komplett entfernen zu können.

Beim anschließenden Degorgieren oder Enthefen werden die Trübstoffe schließlich aus dem Flaschenhals entfernt. Letzterer wird einige Minuten lang in eine bis zu minus dreißig Grad kalte Gefrierlösung getaucht. In dem kalten Bad gefrieren die Trübstoffe und können mit dem Öffnen der Flasche entfernt werden. Dazu wird der Metallkorken abgenommen, die Trübstoffe werden durch den großen Druck dann quasi herausgeschleudert.

Als nächster Schritt folgt die so genannte Dosage. Das vorherige Degorgieren hat einen geringfügigen Flüssigkeitsverlust in der Flasche bewirkt. Dieser wird in der Folge durch die Dosage ausgeglichen. Sie besteht aus Weinen der verwendeten Cuvèe, aus sehr altem Champagner und Rohrzucker. Durch Variieren dieses Mischungsverhältnisses lassen sich bestimmte Geschmacksrichtungen wie „Demi Sec“ oder auch „Extra Brut“ erzielen. Allerdings muss in der Champagnerflasche noch ein kleines Luftpolster zwischen Champagner und Korken von etwa 15 ccm gewährleistet sein. Ansonsten könnte sich bei Erwärmung der Flasche das CO2 ausdehnen und die Flasche sprengen.

Endgültig verschlossen wird die Champagnerflasche mittels eines Korkens, der ungefähr die doppelte Größe des Flaschenhalses besitzt. Ein stabiles Drahtkörbchen sorgt für den nötigen Halt.

Jetzt darf der Champagner bis zur endgültigen Reife lagern.

Besichtigung der Weinkellerei Veuve Clicquot

1772 gründet Philippe Clicquot einen Weinhandel unter der Marke Clicquot. 1805 stirbt Francois Clicquot, der Sohn des Unternehmensgründers.

Die achtundzwanzigjährige Witwe (= franz. „Veuve“) Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin übernimmt daraufhin das Geschäft ihres verstorbenen Gatten. Während sich Europa nur schwer von den napoleonischen Kriegen erholt, gelingt es ihr ihren Champagner in die ganze Welt zu exportieren. Die mutige, einfallsreiche Geschäftsfrau stellt ihre Produkte an allen Herrschaftshöfen Europas vor und trägt zur Ausstrahlung des französischen Savoir-vivre bei. 

Nach kurzer Zeit ist ihr kostbarer Wein nicht mehr nur ein Erfolgsprodukt, sondern ein regelrechter Mythos. Die perfektionistische Frau Clicquot inspiziert selbst nachts ihre Weinkeller, um über die Entwicklung der Cuvée zu wachen. Sie erfindet das Rüttelverfahren, erwirbt Parzellen in den besten Weinbergen und kämpft energisch gegen Nachahmungen. 

Bei ihrem Tod wurde die Witwe bereits „Grande Dame de la Champagne“ genannt. Sie entwarf die ersten Flaschenetiketten, erfand den Rosé-Champagner und ihr gelang es nach den Napoleonischen Kriegen als erste, eine Schiffsladung Champagner an den russischen Zarenhof zu schicken. Sie ist bis heute die bekannteste der Champagner-Witwen.

die Kirche in Reims

ein beeindruckendes Bauwerk -Jahrhundertelang wurden hier die französischen Könige gekrönt. Besonders beeindruckend ist sie Abends angestrahlt.